Die Qualität der Bildung, mit der die uns anvertrauten Schülerinnen und Schüler sowie alle jungen Menschen ausgerüstet werden können, bleibt für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft weiterhin entscheidend. Eine moderne Schule muss sich heute auch in eigener Verantwortung auf kommende gesellschaftliche und pädagogische Heraus-forderungen vorbereiten. Für uns bleibt selbstverständlich, dass über die künftige Entwicklung unseres Gymnasiums möglichst alle am Schulleben Beteiligten miteinander beraten und sich verständigen. Dazu ist eine Phase intensiver Erörterung, die allen praktischen Beschlüssen vorangehen muss – sollen sie erfolgreich sein –, unverzichtbar. Dabei ist unser übergeordnetes, zentrales Ziel, dass sowohl die Sicherung als auch nachhaltige Verbesserungen unseres Bildungsangebots möglichst vielen unserer Schülerinnen und Schüler zugutekommen soll.

Die Lehrerkonferenz des Gymnasiums am Moltkeplatz hat am 12. April 2010 einen Katalog praktischer Maßnahmen verabschiedet, der nachfolgend vorgestellt wird. Dieser Katalog beruht auf Vorarbeiten des schulischen Arbeitskreises Moltke-Zukunft (AKMZ)1, der sich mit der Entwicklung und Schärfung unseres Schulprofils beschäftigt und unter anderem bereits das Vier-Säulen-Konzept unserer Bildungsarbeit2 erarbeitet und weitere wichtige Impulse zur Entwicklung unserer Schule gesetzt hat.

Die jetzt vorgestellten Maßnahmen nennen – aus heutiger Sicht – konkrete Entwicklungsvorhaben unserer Schule, die Stück für Stück in Angriff genommen werden. Sie lassen sich unseren Moltke-Säulen zuordnen und zeigen so den Rahmen und darin die Veränderungen auf, die in den kommenden Monaten und Jahren Gestalt annehmen. Die vier Moltke-Säulen bezeichnen dabei – mit unseren zukunftsweisenden Leitzielen3 – weiterhin die Schwerpunkte und Perspektiven unserer pädagogischen Arbeit.

Wir hoffen und erwarten, dass wir gemeinsam (noch) mehr erreichen und die geplanten Maßnahmen unser Gymnasium – zum Nutzen unserer Schülerinnen und Schüler – positiv weiterentwickeln.

 

 

Säule 1: MOLTKE-Gemeinschaft

  • Persönliche Ansprache durch Schulleitung
    Begrüßung der Klassenstufen durch die Schulleitung in der Aula Anfang des Schuljahres
  • Klassenleiterstunden einrichten
    Durchführung von Klassenleiterstunden/Stufenleiterstunden am ersten Schul-tag mit Informationen zum Schuljahr, Übersicht über Termine und Planung gemeinsamer Unternehmungen
  • Gemeinschaftsgefühl stärken
    Herstellung von Kontakten zu allen in der Schule Wirkenden für die neuen Schüler (z.B. Schulleitung, Sekretärinnen, Hausmeister, Frau Schmitz), um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken
  • Klassengemeinschaft aktivieren
    Gemeinsame Unternehmungen mit Klassenlehrern und Vertrauensschülern im ersten Halbjahr für die neuen Schüler (z.B. Spielenachmittag, Besuch von Turmzimmer und Bibliothek etc.), um das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken und auch für die Geschichte der Schule zu sensibilisieren
  • Schulveranstaltungen aufwerten
    Aufwertung von Schulveranstaltungen (z.B. Informationen durch alle Klassen-lehrer, ggf. persönlich gestaltete Einladung, Organisation gemeinsamer Teil-nahme)
  • Schülerzusammenhalt festigen
    Stärkung der Zusammenhalts zwischen den Klassen (5-7) und den Vertrauensschülern durch die Einbindung bei Feiern und gemeinsamen Unternehmungen
  • Mitverantwortung stärken
    Angebote zur Übernahme von verantwortungsvollen Aufgaben (z.B. Fotogruppe für Schulveranstaltungen, Organisation von Klassenausflügen, Mitarbeit bei der Hausaufgabenbetreuung etc.), um das Engagement und die Selbstständigkeit von Schülern zu fördern
  • Soziales Engagement fördern
    Einladung zur aktiven Mitarbeit in Gruppen im karitativen und künstlerischen Bereich am Moltke (z.B. „Moltke-Schüler für Afrika", Streitschlichter, Schülerzeitung, Schulorchester) zunächst durch die Klassenlehrer mit weiterführender Vermittlung an den jeweils zuständigen Kollegen
  • Schülervertretung (SV) stärken
    Unterstützung der SV durch die Schulleitung und die SV-Lehrer bei der Findung wichtiger Fragestellungen, die sich für Befragungen und Diskussion durch alle Schüler eignen, um die Mitwirkungsmöglichkeiten zu erweitern
  • Interne Kommunikation verbessern
    Kommunikation der Ergebnisse von Schulgremiumssitzungen und AKMZ- Vorschlägen an die gesamte Schule, um eine größere Transparenz zu erreichen und evtl. zur Mitarbeit anzuregen
  • Corporate Design weiterführen
    Fortführung der Entwicklung eines einheitlichen Designs bei sämtlichen Moltke-Schuldokumenten
  • Unterstützung durch Alumni erweitern
    Prüfung der Ausweitung der Unterstützungsmöglichkeiten durch Moltke Alumni (z.B. Studienberatung, Besuch von Universitäten)

 

Säule 2: Fachliche Qualifizierung

  • Schülerarbeitsraum einrichten
    Einrichtung eines Schülerarbeitsraums, der den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bietet, selbstständig mit Hilfe entsprechender Medien (z. B. Computer mit Drucker/Internet, (Fach-)Literatur, Selbstlernmaterialien) zu arbeiten.4 Eine Aufsicht ist dafür notwendig.
  • Basiskompetenzen und Faktenwissen verankern
    Die Fachschaften verankern möglichst (auch weiterhin) die Basiskompetenzen und relevantes Faktenwissen ergänzend zur Obligatorik der Kernlehrpläne in ihren Fachcurricula.
  • Unterricht evaluieren
    In einem (noch zu entwickelnden) Evaluationsbogen geben die Schülerinnen und Schüler den Lehrern Rückmeldung über ihren Unterricht. Die Ergebnisse werden vertraulich behandelt.
  • Hospitationen nutzen
    Die Möglichkeiten der kollegialen Hospitation im Unterricht werden stärker genutzt.
  • Mit außerschulischen Partnern intensiver arbeiten
    Die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern (Eltern, Firmen) wird auch für den Unterricht intensiver genutzt.
  • Gezielter außerschulisch fördern
    Unsere Schülerinnen und Schüler werden gezielter auf Wettbewerbe, Stipendien und Zertifizierungskurse vorbereitet.

 

Säule 3: Individuelle Förderung

  • Übermittagsbetreuung differenziert ausbauen
    Die Erweiterung der Stundentafel in der Sek. I und die damit verbundene höhere Belastung durch die Schulzeitverkürzung (G8) machen es nötig, dass Schülerinnen und Schülern nach Unterrichtsschluss bzw. in Freistunden im Rahmen einer Übermittagsbetreuung die Möglichkeit gegeben wird, individuell gefördert und gefordert zu werden. Das Angebot soll sich einerseits direkt auf Inhalte aus dem Unterricht und andererseits auf individuelle Interessens- und Neigungsgebiete beziehen und so den Umgang mit jeweiligen Schwächen und Stärken mit einem ganzheitlichen Betreuungsangebot kombinieren. Konkrete erste Maßnahme sind Gespräche mit Trägern, die eine professionelle Übermittagsbetreuung anbieten.
  • Projekt-Tage regelmäßig durchführen
    An regelmäßig stattfindenden Projekt-Tagen sollen den Schülerinnen und Schülern Inhalte vermittelt werden, welche im Curriculum nicht vorgesehen sind, jedoch als Vorbereitung auf das Leben nach der Schule eine enorme Bedeutung einnehmen. So kann ein vorher entwickeltes Thema aus verschie-denen Perspektiven betrachtet werden und den Schülerrinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben werden, sich intensiv mit der entsprechenden Thematik auseinander zu setzen. Die Einbeziehung außerschulischer Partner in die Planung und Durchführung von Projekt-Tagen soll hier ausdrückliches Ziel sein.5
  • Kooperation mit außerschulischen Partnern (re)aktivieren
    Durch das Öffnen der Schule gegenüber außerschulischen Partnern soll eine Erweiterung des Bildungsangebots in unterschiedlichen Bereichen für die Schülerinnen und Schüler erzielt werden. Sowohl zum erfolgreichen Abschluss des Abiturs als auch zur besten Vorbereitung auf die Zeit danach ist es entscheidend, den Schülerrinnen und Schülern über die Schule und den Schulalltag hinaus Einblicke in Inhalte verschiedenster Bereiche zu vermitteln sowie den Schullalltag durch die Kooperation mit außerschulischen Partnern zu erweitern und zu verbessern. Hierzu ist die bewusste und gezielte Kooperation mit außerschulischen Partnern der geeignete Weg.6

 

Säule 4: Globales Lernen

  • Über Auslandsaufenthalte informieren
    Aufbau eines schuleigenen Internetportals mit Informationen zur Durchführung, Finanzierung und Integration von Auslandsaufenthalten in die Schullaufbahn7,
  • Infotag einrichten
    Organisation eines Infotags für Schüler zum Thema Auslandsaufenthalt8,
  • Vorlesewettbewerbe ausrichten
    fremdsprachliche Vorlesewettbewerbe9 werden organisiert,
  • Fremdsprachliche Filme vorführen
    Durchführung fremdsprachlicher Filmvorführungsabende10,
  • Fremdsprachenassistenten betreuen
    Erstellung eines Konzepts zum regelmäßigen Einsatz und zur Betreuung von Fremdsprachenassistenten11,
  • Erwerb von Sprachzertifikaten vorbereiten
    Schulinterne Vorbereitungen externer Sprachzertifikate (TOEFL, DELF, DELE)12,
  • Schulpartnerschaften intensivieren
    Intensivierung der Vor- und Nachbereitung von Auslandsaufenthalten im Rahmen unserer Schulpartnerschaften13.

 

 

 


[1]
In diesem Arbeitskreis beraten regelmäßig seit 2008 Schüler, Lehrer, Eltern und Ehemalige unserer Schule über die Zukunft unseres Gymnasiums. Der AKMZ umfasst zur Zeit 24 Mitglieder.

[2]
Näheres auf unserer Homepage unter http://www.moltke.de/inhalt/seite/saeulenkonzept.

[3]
Siehe Näheres auf unserer Homepage unter http://www.moltke.de/inhalt/seite/saeulenkonzept (Präsentation, Seite 12).

[4]
Dies ist insbesondere für die Schüler der Sekundarstufe II (in deren Freistunden sowie bei Unterrichtsausfall) dringend erforderlich.

[5]
Erster Schritt wäre die Klärung des organisatorischen Rahmens: Ist die Durchführung von „Projekt-Tagen" während der Unterrichtszeit möglich? Wie viele Tage können die „Projekt-Tage" umfassen? Findet im Vorfeld eine Vorbereitung seitens der Schülerinnen und Schüler mit der entsprechenden Thematik statt? Des Weiteren ist die Suche nach geeigneten Themen entscheidend und die anschließende Suche nach adäquaten Rednern und Partnern.

Themenbeispiele: Vermeidung und Umgang mit Schulden; Funktionsweisen der Wirtschaft; private Altersvorsorge; Aufklärung; rechtliche Aspekte im Alltag etc.

[6]
Erste Maßnahmen umfassen hier zwei parallele Prozesse. Zum Einen sollen Inhalte erarbeitet werden, in welchen Bereichen und auf welche Weise Kooperationen sinnvoll und erstrebenswert sind. Zum Anderen sollen die bereits vorhandenen/vergangenen Kooperationsbeziehungen aufgelistet und auf ihre Sinnhaftigkeit hin untersucht werden sowie das Potenzial der Schule durch Kontakte über Eltern, Ehemalige und Förderer ergründet werden. Als zweiter Schritt soll dann die gezielte Ansprache von potenziellen Partnern, bzw. die Erarbeitung von Kooperationsinhalten mit diesen durchgeführt werden.

[7]
Hilfestellung und Information für Schüler bei der Planung und Durchführung eines Auslands-aufenthaltes. Neben Adressen und grundsätzlichen Informationen zur Integration in die Schullaufbahn ist geplant, Erfahrungsberichte ehemaliger Teilnehmer zu veröffentlichen, die späteren Schülergenerationen als Entscheidungshilfe zur Verfügung stehen.

[8]
Organisation eines Infotags zum Thema Auslands(halb)jahr, der regelmäßig stattfindet. Schüler, die bereits im Ausland gewesen sind, informieren über ihre Erfahrungen und die organisatorische Einbindung eines Auslandsaufenthalts. Gegebenenfalls informieren kommerzielle und nicht-kommerzielle Anbieter an Ständen über ihre Angebote.

[9]
Schulinterne Vorlesewettbewerbe für noch festzulegende Klassenstufen; der Wettbewerb könnte einmal pro Jahr für jeweils eine der drei bei uns angebotenen Sprachen erfolgen (z.B. 1. Jahr: Englisch, 2. Jahr Französisch, 3. Jahr Spanisch)

[10]
Planung und Durchführung kontextualisierter Filmabende mit Kurzeinführung durch Schüler oder Lehrer im 2-Monatsrhythmus; spanische, englische und französische Filme im Wechsel

[11]
Institutionalisierte Einbindung von ‚native speakers' im Fremdsprachenunterricht (Englisch, Spanisch und Französisch nach einem rollierenden System); Erstellung eines Betreuungskonzeptes für fremdsprachige Assistenten (Möglichkeiten des Einsatzes im Unterricht etc.)

[12]
Erarbeitung eines Konzepts zur schulinternen Vorbereitung auf externe Sprachzertifikate im Rahmen von AGs

[13]
Ausbau der bestehenden Betreuung von Schüleraustauschprogrammen